Über Ahrtal-Kontaktmann Peter Fütterer (LC Essen Cosmas et Damian), waren die Nieder-Olmer Lions die ganze Zeit über hautnah informiert, und durch die Fotos, die Mario Peiker vom LC Cochem-Mittelmosel-Zell schickte, gewann man einen kleinen Einblick in die Verwüstungen, die das Hochwasser hinterlassen hatte. Die Gefühle der betroffenen Menschen jedoch waren für Außenstehende allenfalls ansatzweise nachzuvollziehen.

Schnell war klar, dass nicht Sachspenden, sondern Gelder und persönliche Hilfestellung gefragt waren. Dank der großen Spendenbereitschaft gingen binnen weniger Tage nach dem Aufruf über 1 Million Euro bei der SDL ein. Ein tolles (Zwischen-)Ergebnis, das wiederum erneute Hilferufe aus dem Ahrtal zur Folge hatte. Die LCs Dieblich und Cochem baten um Unterstützung bei der Frage: „Wie können die Spendengelder schnellstmöglich zu den Hilfsbedürftigen kommen?“

In einfachen Antragsverfahren konnten sich Flutopfer per Telefon oder Mail bei den beiden Clubs melden. Doch die Clubs allein, deren Mitglieder zum Teil selbst betroffen waren, konnte die Antragsflut nicht stemmen. Ergo warteten Schatzmeisterin Christa Bäcker und Präsidentin Brigitte Weitmann nicht lange, sondern erarbeiteten - nach einem Besuch vor Ort - zwischen Ende Juli und Mitte August mit Geschädigten mehr als 300 Flutopfer-Anträge. Diese leiteten sie zur Prüfung und Freigabe an die Stiftung weiter, so dass binnen kürzester Zeit von den bis dahin eingegangenen Spendengeldern etwa 500.000 Euro an Hilfsbedürftige ausgezahlt wurden, unter anderem auch durch die Mithilfe von Wolfgang Bormann, Schatzmeister des Fördervereins des Lions Clubs Nieder-Olm, und seinem Team.

Für 300 Familien und Betroffene bedeutete diese Lions-Soforthilfe-Spende, die sich - je nach Höhe des individuellen Schadens - zwischen 1000 und 5000 Euro bewegte, „Rettung aus größter Not“. „Berührende Worte des Dankes erreichten uns per Telefon und Post“, berichtete Brigitte Weitmann. Insgesamt gingen bei der Stiftung der Deutschen Lions 3 Millionen Euro Spendengelder ein, die eins zu eins der Fluthilfe zugutekamen.

Als der Club Anfang September erfuhr, dass der SDL-Spendentopf leer sei, ermöglichten Kontakte von Lionsfreund Peter Jost in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung der Mainzer Volksbank noch weiteren 20 Familien eine Spenden-Soforthilfe.   

„Nach wie vor stehen wir im Austausch mit den Lions Clubs Cochem und Dieblich und wollen weiterhin Unterstützung geben“, betonte Brigitte Weitmann am Jahresende.

Außerdem sind inzwischen zwei Klassen der Levana-Schule aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die seit August 2021 an zwei Förderschulen in Feldkirchen und Engers im Kreis Neuwied unterrichtet werden, weil ihr eigenes Schulgebäude seit der Flut nicht genutzt werden kann, nach Holland auf Klassenfahrt gegangen. Unterstützt wurde dies durch 'Crowdfounding'  von den Lions in der Region und privaten Spendern.

Und Anfang Juni konnte die gesamte Schulgemeinschaft - Schüler mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung - finanziert von den Nieder-Olmer Lions einen vergnügten Ausflugstag in den Neuwieder Zoo unternehmen.